Hausarztmodell: Erklärung, Krankenkassen und Vergleich 2024

In der Schweiz gibt es verschiedene Krankenversicherungsmodelle, darunter drei alternative Modelle: das HMO-Modell, das Telmed-Modell und das Hausarztmodell. Bei letzterem Modell ist der Hausarzt Ihr erster Ansprechpartner für alle Gesundheitsfragen. Es ist seine Aufgabe, Sie bei Bedarf an andere Fachleute zu überweisen.

Wie funktioniert das Hausarztmodell? Wie viel kostet es? Was sind die besten Hausarztmodell Krankenkassen? Wir beantworten all Ihre Fragen in diesem Artikel!

Was ist das Hausarztmodell?

In der Schweiz gibt es innerhalb der Krankenversicherung mehrere Modelle: das Standard-Modell, aber auch andere alternative Modelle, mit denen man bei seiner Krankenversicherung sparen kann :

1. Das HMO-Modell
2. Das Hausarztmodell
3. Das Telmed-Modell

Das Krankenkasse Hausarztmodell (Allgemeinmediziner oder Arzt der ersten Wahl) ist der erste Ansprechpartner für alle Gesundheitsfragen. Die Verwendung des Hausarztmodells beschränkt Sie darauf, zuerst Ihren Arzt zu konsultieren, anstatt einen anderen Arzt Ihrer Wahl aufzusuchen. Je nach Ihrem Gesundheitszustand kann dieser Sie an Fachärzte, Augenärzte, Therapeuten oder auch Spitäler überweisen.

Wenn Sie sich selbst von einem Spezialisten behandeln lassen möchten, ohne von Ihrem Hausarzt überwiesen zu werden, dann übernimmt Ihre Krankenversicherung die Kosten für die Behandlung nicht.

Es gibt jedoch Ausnahmen von der Hausartzmodell-Regel. Wenn Sie eine Notfallbehandlung, eine Augenoperation, eine Zahnoperation oder eine gynäkologische Behandlung benötigen, müssen Sie sich nicht erst an Ihren Arzt wenden. In diesem Fall gilt die Ermässigung.

Im Jahr 2024 bieten 41 Schweizer Krankenkassen Hausarztmodelle an. 32 Krankenkasse bieten das Telmed-Modell an, während 19 das HMO-Modell anbieten. Es gibt jedoch einige Kantone, in denen die Krankenkassen nicht unbedingt das Hausarztmodell anbieten.

Wie funktioniert das Hausarztmodell?

Wenn eine Person das Hausarztmodell wählt, kann sie nicht direkt einen Facharzt konsultieren, da sie nicht die Möglichkeit hat, ihren eigenen Arzt zu wählen.

Sobald es ein gesundheitliches Problem gibt, muss zuerst der Hausarzt aufgesucht werden. Ausnahmen sind Notfälle, gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen und augenärztliche Untersuchungen.

Je nach Hausarztmodell bestimmen die Krankenkassen, welche Ärzte als "Hausärzte" oder Allgemeinmediziner bezeichnet werden können. Sie gehören entweder Hausarztnetzen an oder sind selbstständige Praktiker.

Der Versicherte wählt also den für seine medizinische Versorgung zuständigen Allgemeinmediziner aus einer bestimmten Liste aus. Falls erforderlich, wird der Arzt den Versicherten an einen Facharzt überweisen.

Was sind die Vor- und Nachteile des Hausarztmodells?

Dies sind die Vorteile des Hausarztmodells:

• Je nach Krankenkasse und Police können Sie von substantiellen Einsparungen profitieren (bis zu über 20 % im Vergleich zum Standardmodell).
• Es kann besser für Sie sein, Ihren Arzt zu konsultieren, bevor Sie zu einem Spezialisten gehen, denn dieser kennt Ihre Krankengeschichte und Ihre Bedürfnisse. Wenn Sie ihn zuerst aufsuchen, können Sie wahrscheinlich eine wirksamere Behandlung erhalten.
• Hausärzte praktizieren auch in ländlicheren Gebieten als HMOs, die wiederum eher in städtischen Gebieten verbreitet sind. Es gibt viele Hausärzte in der ganzen Schweiz, unabhängig von Ihrem Wohnort.

Das Hausarztmodell hat auch Nachteile, die wie folgt aussehen:

• Im Allgemeinen haben Sie nicht die Möglichkeit, direkt einen Facharzt zu konsultieren, selbst wenn Sie sicher sind, dass Sie ihn brauchen. Vielmehr kann Ihr Arzt Sie an einen Facharzt überweisen, nachdem er einen Termin mit Ihnen vereinbart hat.
• Für die meisten Ihrer gesundheitlichen Probleme ist Ihr Arzt zuständig. Die Kosten für das Einholen einer Zweitmeinung von einem anderen Arzt sind daher in der Regel von Ihnen zu tragen.
• Trotz der weit verbreiteten Anwendung des Hausarztmodells kann es sein, dass Ihre Krankenkasse dieses Modell nicht abdeckt. Sie müssen dann die Krankenkasse wechseln, wenn Sie das Hausarztmodell anwenden. Ausserdem ist es möglich, dass Ihr bevorzugter Arzt nicht auf der Liste der qualifizierten Praktiker des Versicherungsunternehmens steht.
• Hohe Prämien und andere Ausgaben sowohl für Einzelpersonen als auch für die öffentlichen Finanzen.

Was kostet das Hausarztmodell ?

Hier ist der Durchschnittsprämie mit dem Hausarztmodell bei Krankenkassen. Diese Tarife basieren auf einem 45-jährigen Mann in Zürich mit einer Franchise von 1 500 CHF, inklusive Unfalldeckung:

Krankenkassen	Monatliche Prämie
Helsana BeneFit PLUS Hausarztmodell R1	431,50 CHF
Swica Hausarztmodell Favorit Medpharm	​​472,90 CHF
Assura Hausarztmodell Qualimed	429,60 CHF
Groupe Mutuel Hausarztmodell PrimaCare	461,50 CHF
ÖKK Hausarztmodell	483,50 CHF
CSS Hausarztmodell Multimed	433 CHF
EGK-Care Hausarztmodell	465,10 CHF
Concordia Hausarztmodell MyDoc	432,60 CHF
Visana Hausarztmodell Med Direct	504,10 CHF
KPT Hausarztmodell CPTwin.doc	453,50 CHF

Ist es möglich, den Hausarzt zu wechseln?

Ja, bei den meisten Krankenkassen ist es unter bestimmten Bedingungen möglich, den Hausarzt zu wechseln. Hier sind einige Beispiele für die Wechselbedingungen pro Krankenkasse :

Krankenkasse	Modalitäten für den Wechsel des Hausarztes
Helsana	Möglich, wenn Ihr Arzt seine Tätigkeit aufgibt oder Sie umziehen.
CSS	Möglichkeit, jederzeit den Arzt zu wechseln, wenn Sie CSS informieren, indem Sie ihnen den Namen des Arztes mitteilen.
Assura	Möglich, wenn Sie umziehen oder wenn Ihr derzeitiger Arzt seine Tätigkeit aufgibt.

Welche Alternativen gibt es zum Hausarztmodell?

Beispiele für alternative Versicherungsmodelle sind das HMO-, das Hausarzt- und das Telmed-Modell. Im Vergleich zum Standard-Modell der Grundversicherung bieten diese Modelle Prämienreduktionen von bis zu 25 %.

Diese alternativen Modelle werden immer noch von vielen Menschen gemieden, weil sie befürchten, einen schlechteren Service zu erhalten oder weniger Optionen zu haben. Alle Modelle bieten jedoch das gleiche Deckungsniveau.

Hier sind die verschiedenen alternativen Modelle und ihre Eigenschaften:

Alternative Modelle	Eigenschaften
HMO	HMO für Health Maintenance Organizations HMO-Versicherte müssen sich zunächst mit dem Gesundheitszentrum ihrer Wahl in Verbindung setzen. Dieses muss sich in der Nähe des Wohnortes oder des Arbeitsplatzes des Versicherten befinden. Das Gesundheitszentrum plant und koordiniert die Behandlung. Das HMO-Modell ist auch für diejenigen zugänglich, die keinen Hausarzt haben. Sie haben Zugang zu einer grösseren Auswahl an medizinischen Geräten (wie Ultraschall, Röntgen) und einer grösseren Auswahl an Spezialisten. Ein Rabatt von 25 % auf Premium-Dienstleistungen.
Hausarzt	Der erste Ansprechpartner des Versicherungsnehmers ist sein Hausarzt. Sie müssen bei Ihrer Krankenkasse nachfragen, ob dieser Arzt Teil ihres Hausarztnetzes ist. Der Hausarzt muss die medizinische Behandlung des Versicherungsnehmers koordinieren. Falls erforderlich, überweist dieser Arzt an einen Facharzt. Wenn Sie eine langjährige Beziehung zu Ihrem Arzt haben, können Sie ihn behalten. Die Krankenkassen und das Hausarztmodell können dem Versicherten erlauben, einen anderen als den empfohlenen Facharzt zu wählen. Sie können den Gynäkologen Ihrer Wahl wählen. Sie können von einem Prämienrabatt von bis zu 15-20% profitieren.
Telmed	Die erste Anlaufstelle eines Telmed-Versicherten bei einem neuen Gesundheitsproblem ist die medizinische Helpline. Experten können per Telefon oder Video konsultiert werden, um Ratschläge zu erteilen, einen Aktionsplan zu empfehlen, Medikamente zu verschreiben, ein ärztliches Attest auszustellen oder die Patienten an einen Arzt, ein Spital oder einen Therapeuten zu verweisen. Die medizinische Hotline ist 24/7 kostenlos erreichbar. Nach einer telefonischen Beratung kann der Kunde den Arzt seiner Wahl auswählen. Andere Modelle geben jedoch den Arzt und den weiteren Behandlungsablauf vor (Hybrid- oder Mischmodelle). Ein Hausarzt, ein Gesundheitszentrum oder eine Apotheke sind in diesen Modellen häufig integriert. Rabatt von ca. 15-20 %.