[Analyse] Das Schweizer Immobilienbarometer 2023
Seit nunmehr mehreren Jahren steigen die Immobilienpreise in der Schweiz wie auch in anderen europäischen Ländern rasant an, angesichts einer ständig wachsenden Nachfrage und parallel dazu einem immer zögerlicheren Angebot. In diesem Zusammenhang veröffentlicht HelloSafe sein Immobilienbarometer 2023, um eine Bestandsaufnahme des Immobilienmarktes in der Schweiz vorzunehmen und die Kantone und Städte zu identifizieren, die am stärksten von diesem Preisanstieg betroffen sind.
- Im Jahr 2023 erreichte der Immobilienpreisindex (IMPI) 116,6 Punkte, d.h. fast 17 Punkte mehr als vor 4 Jahren: ein bis dahin noch nie erreichtes Niveau.
- Innerhalb von 4 Jahren ist der Quadratmeterpreis für eine Wohnung in der Schweiz um 18 % gestiegen.
- Allerdings wurde zum ersten Mal seit 4 Jahren ein Rückgang des Quadratmeterpreises beobachtet: - 0,2 % im 4. Quartal 2022 und - 0,6 % im 1. Quartal 2023 bei Einfamilienhäusern.
- Die Kantone Jura (+ 0,56 %) und Bern (+ 0,55 %) haben die höchsten Inflationsraten auf Immobilien zwischen 2023 und 2022 verzeichnet.
- Zürich ist die Schweizer Stadt, in der die Immobilienpreise 2023 am stärksten gestiegen sind: + 3,6 % in einem Jahr.
Mit 116,6 Punkten ist der Wohnimmobilienpreisindex so hoch wie seit drei Jahren nicht mehr
Trotz des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds verzeichnen Wohnimmobilien ein bislang unerreichtes Preisniveau. Die Analyse des Schweizerischen Wohnimmobilienpreisindexs (IMPI), die in der folgenden Grafik vorgestellt ist, zeigt nämlich, dass:
- Im Jahr 2020 der IMPI die symbolische Marke von 100 Punkten überschritt und lag Ende 2020 bei 103,9 Punkten, was einem Anstieg von 4 Punkten in einem Jahr entspricht.
- Dann verzeichnete der Index den stärksten Anstieg im Jahr 2021. Er stieg von 102,9 Punkten im ersten Quartal 2021 auf 110,7 Punkte im vierten Quartal, was einer jährlichen Steigerung von 6,5 % entspricht.
- Im Jahr 2023 sind die Preise für Wohnimmobilien in der Schweiz so hoch wie nie zuvor: Mit einem Niveau von 116,6 Punkten im 4. Quartal 2023 verzeichnet das IMPI einen Anstieg von 0,6 Punkten gegenüber dem 4. Quartal 2022.
Quellen: Bundesamt für Statistik, HelloSafe Schätzungen (Basis 4. Quartal 2019 = 100 Punkte)
In 4 Jahren ist der Quadratmeterpreis für eine Wohnung in der Schweiz um 18 % gestiegen
In den letzten vier Jahren hat die Inflation sich bei den verschiedenen untersuchten Immobilienarten unterschiedlich ausgewirkt. Auf der folgenden Grafik kann man nämlich bemerken, dass:
- Der Quadratmeterpreis für ein Einfamilienhaus ist in vier Jahren um 16 % gestiegen, wobei der Quadratmeterpreis im vierten Quartal 2023 auf 7 442,43 Franken festgesetzt wurde.
- Eigentumswohnungen verzeichneten zwischen 2020 und 2023 den stärksten Preisanstieg von 7 354,08 Franken 8 686,04 Franken pro Quadratmeter - ein Sprung von 18 %.
- Zum ersten Mal seit vier Jahren sank jedoch der Quadratmeterpreis für Einfamilienhäuser im vierten Quartal 2022 um 0,2 % und im ersten Quartal 2023 um 0,6 %. Ein Trend, der sich dann im Jahr 2023 stabilisierte, sich aber 2024 fortsetzen könnte.
Quelle: Swiss Real Estate Offer Index (ImmoScout24 und CIFI)
Die Kantone Jura und Bern haben die höchsten Inflationsraten auf Immobilien zwischen 2023 und 2022 verzeichnet
Die Aufwärtstrend der Preise unterscheidet sich nicht nur je nach der Immobilienart, sondern auch zwischen Kantonen. Die folgende Karte, die aus IMPI-Daten erstellt wurde, zeigt nämlich, dass:
- Die Kantone Jura und Bern sind die Kantone mit dem höchsten Anstieg der Immobilienpreise in der Schweiz im Jahr 2023: jeweils + 0,56 % und + 0,55 % in einem Jahr.
- Nicht weit dahinter liegen die Kantone Glarus und Nidwalden mit Preissteigerungen von 0,54 % und 0,53 % innerhalb eines Jahres, was den dritt- und viertstärksten Preisanstieg im Land bedeutet.
- Im Gegensatz dazu waren die Kantone mit dem moderatesten Anstieg der Immobilienpreise im Jahr 2023 Zug und Basel-Stadt (+0,3 %), sowie Genf und Zürich (+0,25 %).
Quelle: Bundesamt für Statistik, 2023 vs 2022
Eine Aktualisierung vorschlagen
Immobilienkauf in Zürich ist 3,6 % teurer als 2022
Ähnlich wie bei den Kantonen haben die grossen Schweizer Städte diesen Preisanstieg im Jahr 2023 unterschiedlich erfahren:
- Zürich ist die Schweizer Stadt mit dem stärksten Wachstum der Immobilienpreise zwischen 2022 und 2023, mit einem durchschnittlichen Anstieg von 3,6 %.
- Mit Steigerungen zwischen 1,5 und 3 %, St. Gallen, Genf und Solothurn sind ebenfalls stark vom Anstieg der Immobilienpreise betroffen.
- Umgekehrt ist sogar ein leichter Rückgang der Immobilienpreise im Jahr 2023 zu beobachten in Neuchâtel (- 0,6 %), Lugano (- 1,3 %) und Lausanne (- 2,3 %).
Stadt | Median-Quadratmeterpreis Eigentumswohnung | Median-Quadratmeterpreis Einfamilienhaus | Preisentwicklung 2023 vs 2022 |
---|---|---|---|
Zürich | 16 118 CHF | 15 834 CHF | + 3,6 % |
St. Gallen | 7 561 CHF | 7 712 CHF | + 3 % |
Genf | 16 103 CHF | 14 893 CHF | + 2,8 % |
Solothurn | 5 951 CHF | 6 193 CHF | + 1,5 % |
Bern | 8 768 CHF | 9 179 CHF | + 1 % |
Winterthur | 9 119 CHF | 9 898 CHF | + 1 % |
Luzern | 10 871 CHF | 10 226 CHF | + 0,8 % |
Basel | 10 465 CHF | 9 929 CHF | + 0,4 % |
Neuenburg | 7 582 CHF | 6 849 CHF | - 0,6 % |
Lugano | 9 078 CHF | 7 651 CHF | - 1,3 % |
Lausanne | 12 045 CHF | 11 203 CHF | - 2,3 % |
Quelle: Real Advisor
Methodologie
Zusätzlich zu seiner fachkundigen redaktionellen Linie rund um Versicherungen und Finanzprodukte bietet HelloSafe breitere Themen im Zusammenhang mit dem globalen Verbrauch in der Schweiz und weltweit an. Sein Ziel ist es, bestimmte komplexe Themen für die Schweizer Verbraucher zu entschlüsseln und jedem die neuesten Informationen zur Verfügung zu stellen.
In dieser Studie hat HelloSafe eine Bilanz des Schweizer Immobilienmarktes gezogen und die Kantone und Städte, die diesen Preisanstieg am meisten erfahren haben, analysiert. Dafür hat HelloSafe sich auf Schätzungen, die von unserem internen Team aus Redakteuren und Datenanalysten bereitgestellt werden, und auf Daten vom Bundesamt für Statistik (insbesondere für den Schweizerische Wohnimmobilienpreisindex), vom Swiss Real Estate Offer Index und von Real Advisor, gestützt.
Über HelloSafe
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Alexandre Desoutter
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