Ist die Krankenversicherung in der Schweiz obligatorisch?
90% der Schweizer Bevölkerung hat schon mindestens einmal die Dienste ihrer Krankenversicherung in Anspruch genommen. Es handelt sich dabei nämlich um eine Versicherung, die bei einem Unfall, einer Schwangerschaft oder auch bei Krankheit eine wertvolle Hilfe sein kann.
Aber ist eine Krankenversicherung in der Schweiz obligatorisch?
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Krankenversicherungen obligatorisch und welche freiwillig sind, warum Sie eine Krankenzusatzversicherung wählen sollten usw.
Obligatorische Krankenversicherung in der Schweiz: Was ist zu beachten?
- In der Schweiz ist es obligatorisch, durch eine Grundkrankenversicherung abgedeckt zu sein.
- Die 3 obligatorischen Deckungen der Grundkrankenversicherung sind: Unfallversicherung, Mutterschaftsversicherung und Medikamentenversicherung.
- Eine Zusatzversicherung ist nicht obligatorisch.
- Der Preis hängt von Ihrer Altersgruppe und Ihrem Wohnort ab.
- Die Grundkrankenversicherung ist auch für Grenzgänger obligatorisch.
Ist es in der Schweiz obligatorisch, einer Krankenversicherung anzugehören?
In der Schweiz ist es Pflicht, von einer Grundkrankenversicherung abgedeckt zu sein. Diese besteht aus der obligatorischen Krankenpflegeversicherung, der Unfallversicherung, der Mutterschaftsversicherung und der Arzneimittelversicherung.
Da die Grundkrankenversicherung in der Schweiz obligatorisch ist, kann ein Versicherer Ihre Versicherung nicht ablehnen. Er muss Ihren Antrag annehmen, und zwar unabhängig von Ihrem Alter, Ihrem Gesundheitszustand oder Ihrer Krankengeschichte.
Im Rahmen der obligatorischen Krankenversicherung gibt es Krankenversicherungsmodelle, mit denen Sie bei den Jahresprämien sparen können:
- das HMO-Modell
- das Hausarztmodell
- das Telmed-Modell
Zu dieser grundlegenden Krankenversicherung können Sie Zusatzversicherungen hinzufügen, die jedoch keinesfalls obligatorisch sind, sondern nur sehr empfehlenswert, um einen umfassenden Versicherungsschutz zu haben.
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Welche Krankenversicherungsdeckungen in der Schweiz sind obligatorisch?
Hier sind die obligatorischen Krankenversicherungsdeckungen:
Ärztliche und stationäre Leistungen
- Kostenübernahme für medizinische Leistungen
- Kostenübernahme für bestimmte medizinische Zusatzleistungen (Akupunktur, Phytotherapie usw.)
- Spitalaufenthalt in Ihrem Wohnkanton in der allgemeinen Abteilung
Unfallversicherung
Es handelt sich um einen Krankenversicherungsschutz für Personen, die weniger als 8 Stunden pro Tag arbeiten. Dies gilt zum Beispiel für Hausfrauen, Kinder, Studenten und Rentner. Dies können Sie in Ihrer Krankenversicherungsbescheinigung nachlesen. Für Personen, die mehr als 8 Stunden pro Tag arbeiten, übernimmt die dedizierte Unfallversicherung diese Aufgabe.
Mutterschaftsversicherung
Die Mutterschaftsversicherung übernimmt zahlreiche Termine, medizinische Kontrollen und andere Massnahmen während der Schwangerschaft und nach der Entbindung.
Hier sind einige Handlungen, die von der Mutterschaftskrankenversicherung (während der Schwangerschaft) übernommen werden:
- Die Kontrolluntersuchungen, die von einem Arzt oder einer Hebamme durchgeführt werden
- Die beiden obligatorischen Ultraschalluntersuchungen sowie diejenigen, die aus medizinischer Sicht als notwendig erachtet werden
- Von einem Arzt verordnete Laboruntersuchungen
- Die chromosomalen Analysen
- 150 Franken für Geburtsvorbereitungskurse, die von einer Hebamme geleitet werden
Diese Liste ist nicht erschöpfend, viele Leistungen werden im Rahmen der Mutterschaftsversicherung übernommen.
Medikamentenversicherung
Die Arzneimittelversicherung ist verpflichtet, die Kosten zu erstatten :
- die Liste der Medikamente mit Tarif (LMT)
- die Liste der Spezialitäten (LS).
Hier eine Übersichtstabelle über den Versicherungsschutz der gesetzlichen Krankenversicherung :
Deckung | Erklärung |
---|---|
Ärztliche und stationäre Behandlung |
|
Unfallversicherung | Unfallversicherung unter der Krankenversicherung, wenn Sie weniger als 8 Stunden pro Tag arbeiten: Hausfrauen, Kinder, Studenten, Rentner. |
Mutterschaftsversicherung |
|
Versicherung für Medikamente | Verschriebene Medikamente |
Ist die Zusatzversicherung obligatorisch?
Die Zusatzversicherung ist nicht obligatorisch. Sie erscheint als Ergänzung zur Grundkrankenversicherung, wenn Sie sich vor bestimmten Situationen schützen möchten.
Gut zu wissen
Die Grundkrankenversicherung und die Zusatzversicherung sind nicht miteinander verbunden, sodass Sie sie unabhängig voneinander behandeln können, wenn Sie eine der beiden ändern oder kündigen möchten.
Eine Krankenzusatzversicherung ist ein privater Vertrag, der es Ihnen ermöglicht, weitere Behandlungen in Anspruch zu nehmen, die von der Grundversicherung nicht übernommen werden. Zum Beispiel können Zusatzversicherungen Zahnarzt- und Optikkosten, Medikamente und medizinische Leistungen, die nicht von der Grundversicherung übernommen werden, Ihre Spitalaufenthalte im Ein- oder Zweibettzimmer und die Möglichkeit, sich in einem Krankenhaus Ihrer Wahl behandeln zu lassen, abdecken. Um zu sehen, wie die Zusatzversicherung funktioniert, lesen Sie unseren Leitfaden.
Wir empfehlen, sich für eine Zusatzversicherung zu entscheiden, um gut abgesichert zu sein. Um die besten Angebote für Grund- und Zusatzversicherungen zu vergleichen, nutzen Sie unseren Vergleichsrechner:
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KVG: Seit wann ist die Krankenversicherung in der Schweiz obligatorisch?
Das Gesetz trat am 1. Januar 1996 in Kraft und ersetzte das KUVG aus dem Jahr 1912. Dieses Gesetz machte die Krankenversicherung in der Schweiz im Falle einer Krankheit oder eines Unfalls obligatorisch.
Seit diesem Gesetz sind alle Versicherungen gezwungen, jede Person aufzunehmen, die eine Grundkrankenversicherung wünscht, was den Bürgern eine wichtige Sicherheit bietet.
Wie teuer ist die obligatorische Krankenversicherung in der Schweiz?
In der Schweiz steigen die Kosten für die Grundkrankenversicherung stetig an: Seit der Einführung der obligatorischen Krankenversicherung im Jahr 1996 stiegen die Versicherungsprämien jedes Jahr um 3,8 %.
Die Prämien für die Basiskrankenversicherung sind jedoch abhängig:
- vom Wohnort des Versicherten, da nicht in allen Kantonen die gleichen Preise gelten
- von der gewählten Franchise (zwischen 300 und 2 500 Franken)
- das Alter spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für den Preis der Krankenversicherung.
Es gibt drei Alterskategorien, die sich auf die Prämie auswirken:
- Kinder (bis 18 Jahre)
- Junge Erwachsene (19 bis 25 Jahre)
- Erwachsene (ab 26 Jahren).
Beachten Sie, dass der Versicherer jungen Erwachsenen in Ausbildung (bis zu ihrem 25. Geburtstag) Prämienermässigungen anbieten kann. Es gibt auch Prämienverbiligungen zur Krankenversicherung, mit denen die Krankenversicherungsprämie gesenkt werden kann.
Hier sind Beispiele für die Preise der Grundversicherung und der Zusatzversicherung:
Krankenkasse | Grundversicherung | kombinierte Grund- und Zusatzversicherung |
---|---|---|
Helsana | 489 CHF / Monat | 613 CHF / Monat |
CSS | 512 CHF / Monat | 638 CHF / Monat |
Concordia | 513 CHF / Monat | 608 CHF / Monat |
ÖKK | 533 CHF / Monat | 656 CHF / Monat |
Sanitas | 557 CHF / Monat | 628 CHF / Monat |
Visana | 582 CHF / Monat | 700 CHF / Monat |
Sind die Krankenkassen verpflichtet, einen in der Schweiz wohnhaften Einwohner zu versichern?
Die Krankenkassen sind verpflichtet, alle Einwohner zu versichern, die eine Grundkrankenversicherung beantragen, und zwar unabhängig von ihrem Alter, ihrem Gesundheitszustand oder ihrer Krankengeschichte. Dies gilt im Übrigen auch für Grenzgänger.
Im Gegensatz dazu haben die Krankenkassen die Möglichkeit, einen Schweizer Einwohner abzulehnen, nachdem er eine Zusatzversicherung beantragt hat.
Warum ist die Krankenversicherung obligatorisch?
Die Krankenversicherung ist obligatorisch, und zwar in den meisten Ländern. Der Grund für diese Pflicht ist, dass jede Person Hilfe und Unterstützung braucht, wenn ein Unfall, eine Krankheit oder ein anderes unglückliches und unvorhergesehenes Ereignis eintritt.
Die Grundkrankenversicherung, die übrigens ein exklusiver Begriff aus der Schweiz ist, ist schlicht und einfach zum Wohle und zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger obligatorisch. Natürlich gilt diese nicht nur im Falle eines unglücklichen Ereignisses. Denn während einer Schwangerschaft und nach einer Geburt ist die Mutterschaftsversicherung für junge Mütter und generell für junge Eltern unverzichtbar.
Krankenversicherung für Grenzgänger: Ist sie obligatorisch?
Für einen Grenzgänger ist der Abschluss einer Krankenversicherung obligatorisch, aber der Grenzgänger kann wählen, ob er entweder von der Krankenversicherung seines Landes oder von der Krankenversicherung der Schweiz abgedeckt werden möchte. Es gibt ein Wahlrecht, und wenn der Grenzgänger nach Ablauf der dreimonatigen Frist nichts unternommen hat, wird er obligatorisch bei der Schweizer Krankenversicherung versichert.
Wann ist eine Krankenversicherung in der Schweiz nicht obligatorisch?
In einigen Fällen ist es nicht obligatorisch, bei der Schweizer Krankenversicherung versichert zu sein:
- Sie wohnen in der Schweiz, aber Ihre Erwerbstätigkeit ist anderswo, in einem EU- oder EFTA-Land
- Sie beziehen eine Rente aus einem EU- oder EFTA-Land
- Sie befinden sich in einer diplomatischen oder konsularischen Mission.
Gut zu wissen
Anträge auf Befreiung von der Krankenversicherung müssen an die Ämter der zuständigen Kantone geschickt werden.