[Velo] Im Jahr 2023 stieg die Zahl der gestohlenen E-Bikes im Vergleich zu 2022 um 50%
In den letzten Jahren hat sich das Velofahren in der Schweiz exponentiell entwickelt: Mittlerweile zählt fast die Hälfte der Schweizer (45%) das Radfahren zu ihren wichtigsten körperlichen Aktivitäten. Leider geht diese Begeisterung mit einem Anstieg der Diebstähle von Velos, insbesondere von E-Bikes, einher. In dieser Studie gibt HelloSafe einen Überblick über die Velodiebstähle (Velos und E-Bikes) in der Schweiz seit 2019 und die Kosten, die dieses Phänomen für die Versicherer mit sich bringt.
Quelle: Bundesamt für Statistik (2023)
- Basel-Stadt (16,2), Solothurn (4,6), Bern (4,5), Basel-Landschaft (3,9) und Aargau (3,5) stellen die Kantone mit den stärksten Häufigkeiten der Velodiebstähle dar.
- Zwischen 2019 und 2023 stieg die Zahl der gestohlenen E-Bikes in der Schweiz um das Fünffache an (21 097 Straftaten, das heisst 2,4 Diebstähle pro 1 000 Einwohner).
- Im Jahr 2023 hätten die Schweizer Versicherer Kosten im Zusammenhang mit Velodiebstählen in Höhe von 83 Millionen Franken getragen.
5-mal mehr Velodiebstähle im Kanton Basel-Stadt als in Zürich
Obwohl Velodiebstahl in der Schweiz eine echte Plage ist, ist er nicht in allen Kantonen gleich stark ausgeprägt. Analysiert man nämlich die in der obigen Karte dargestellten Häufigkeiten von Velodiebstählen, so weist der Kanton Basel-Stadt die höchste Wiederkehr von Velodiebstählen in der Schweiz, mit 16,2 Diebstählen pro 1.000 Einwohner im Jahr 2023 - das ist fast fünfmal so viel wie im Kanton Zürich wo 3,2 Diebstähle pro 1 000 Einwohner verzeichnet werden).
Wenn man jedoch nicht die relativen Häufigkeiten, sondern die absoluten Zahlen der Velodiebstähle in den Schweizer Kantonen betrachtet, ergibt sich ein ganz anderes Ranking:
- Die Kantone Zürich, Bern und Basel-Stadt, 2 Kantone mit den höchsten Bevölkerungszahlen in der Schweiz und der letzte mit der drittbevölkerungsreichsten Stadt auf nationaler Ebene, führen die Liste an mit jeweils 5 120, 4 731 und 3 188 gestohlenen Velos im Jahr 2023.
- Im Gegenteil verzeichnet der Kanton Waadt, der 3. Kanton mit der grössten Bevölkerung, "nur" 846 Velodiebstähle, was 4 274 beziehungsweise 3 885 Delikten weniger als in Kantonen Zürich und Bern entspricht.
- Schliesslich sind Velodiebstähle in Kantonen Nidwalden (31 Delikte), Uri (30) und Appenzell Innerrhoden (23) seltener.
Kanton | Anzahl der Fahrraddiebstähle | Häufigkeit von Fahrraddiebstählen (pro 1 000 Einwohner) |
---|---|---|
Zürich | 5 120 | 3,2 |
Bern | 4 731 | 4,5 |
Basel-Stadt | 3 188 | 16,2 |
Aargau | 2 489 | 3,5 |
Genf | 1 783 | 3,4 |
St. Gallen | 1 368 | 2,6 |
Luzern | 1 360 | 3,2 |
Solothurn | 1 299 | 4,6 |
Basel-Landschaft | 1 148 | 3,9 |
Thurgau | 879 | 3 |
Waadt | 846 | 1 |
Graubünden | 547 | 2,7 |
Freiburg | 501 | 1,5 |
Tessin | 460 | 1,3 |
Wallis | 429 | 1,2 |
Zug | 324 | 2,5 |
Neuchâtel | 321 | 1,8 |
Schaffhausen | 146 | 1,7 |
Jura | 142 | 1,9 |
Glarus | 124 | 3 |
Schwyz | 116 | 0,7 |
Obwalden | 58 | 1,5 |
Appenzell Ausserrhoden | 39 | 0,7 |
Nidwalden | 31 | 0,7 |
Uri | 30 | 0,8 |
Appenzell Innerrhoden | 23 | 1,4 |
Quelle: Bundesamt für Statistik
Die Zahl der gestohlenen E-Bikes stieg zwischen 2022 und 2023 um 50 %
Die Diebstähle von Velos und E-Bikes sind in der Schweiz seit 2019 nicht mehr demselben Trend gefolgt. Tatsächlich bilden E-Bikes mit einer steigenden Anzahl an im Umlauf befindlichen Velos und einem ebenfalls stetig steigenden Neuwert ein beliebtes Ziel für Diebe. Wir beobachten, dass :
- Immer weniger Velos in den letzten drei Jahren gestohlen wurden. Im Jahr 2022 wurden 3,1 gestohlene Velos pro 1 000 Einwohner gezahlt (so 27 696 Diebstähle), das heisst 18 % weniger als im Jahr 2019 (3,9 Diebstähle pro 1 000 Einwohner, was 33 555 Delikten entspricht).
- Im Gegensatz dazu sind die Diebstähle von E-Bikes seit 2019 explodiert : fünfmal so viele E-Bikes wurden 2023 (2,4 Diebstähle pro 1 000 Einwohner, was 21 097 Einbrüchen entspricht) im Vergleich zu 2019 (0,5 Diebstähle pro 1 000 Einwohner, was 4 439 gestohlenen E-Bikes entspricht) gestohlen.
Quelle: Bundesamt für Statistik (2023)
Was die absoluten Werten der Velodiebstähle betrifft, die in der folgenden Grafikdargestellt sind, fällt auf, dass:
- Die Diebstähle von Velos und E-Bikes folgen denselben abnehmenden beziehungsweise zunehmenden Trends, die in der vorherigen Grafik bei den Diebstahlhäufigkeiten beobachtet wurden.
- Während sich die Häufigkeit von Velodiebstählen jedoch bei 3,1 Diebstählen pro 1 000 Einwohner im Jahr 2023 stabilisiert hat, sinkt die entsprechende absolute Zahl zwischen 2022 und 2023 um 2,2% - was durch einen leichten Rückgang bei den Verkäufen neuer Produkte und damit der Anzahl der im Umlauf befindlichen Velos erklärt werden kann.
Quelle: Bundesamt für Statistik (2023)
Velodiebstähle hätten Versicherern im Jahr 2023 fast 83 Millionen Franken gekostet
Die Velodiebstähle kommen die Versicherer in der Schweiz immer teurer zu stehen, insbesondere wegen des steigenden Preises für ein neues Velo. So geht aus der Analyse der folgenden Grafik hervor, dass:
- Die durchschnittlichen Kosten für Velodiebstähle im Jahr 2019 auf 65,1 Millionen Franken ursprünglich sich beliefen. Ab 2020 war zunächst ein Abwärtstrend zu verzeichnen, als die Kosten im Vergleich zu 2019 um 1,8 % und bis 2021 um 3,5 % zurückgingen. Dies hängt stark mit der sinkenden Anzahl von Velodiebstählen in diesem Zeitraum zusammen.
- Dieser Trend kehrte sich dann 2022 und 2023 um: Im letzten Jahr hätten die Schweizer Versicherer Rekordkosten im Zusammenhang mit Velodiebstählen in Höhe von 83,2 Millionen Franken getragen, was einem Anstieg von 27% im Vergleich zu 2019, dem letzten Referenzjahr vor Covid-19, entspricht.
Quelle: Bundesamt für Statistik (2023)
Gut zu wissen
In der Schweiz wird der Durchschnittspreis für ein neues E-Bike auf etwa 4 500 Franken geschätzt, während ein Velo 800 Franken kostet.
Im Allgemeinen ist es möglich, ein Velo über die Hausratversicherung gegen Diebstahl zu versichern. Diese schützt jedoch nur bei Diebstahl zu Hause. Daher gibt es weitere Optionen wie die Kaskoversicherung und die Haftpflichtversicherung, die Schäden ausserhalb der Wohnung oder durch Dritte abdecken.
Methodologie
Zusätzlich zu seiner fachkundigen redaktionellen Linie rund um Versicherungen und Finanzprodukte bietet HelloSafe breitere Themen im Zusammenhang mit dem globalen Verbrauch in der Schweiz und weltweit an. Sein Ziel ist es, bestimmte komplexe Themen für die Schweizer Verbraucher zu entschlüsseln und jedem die neuesten Informationen zur Verfügung zu stellen.
In dieser Studie haben wir Velodiebstähle (herkömmliche Velos und E-Bikes) in der Schweiz seit 2019 analysiert. Dafür haben wir uns auf die letzten Daten aus der Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 (PKS), die vom Bundesamt für Statistik zur Verfügung vorgestellt werden, und auf Schätzungen, die von unserem internen Team aus Redakteuren und Datenanalysten bereitgestellt werden, gestützt. Diese Schätzungen können eine Fehlermarge von 5 bis 10 % enthalten.
Über HelloSafe
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Alexandre Desoutter
PR und Kommunikationsmanagerin
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