[Verkehrsichereit] Die Anzahl der Unfälle von E-Bikes hat sich in der Schweiz seit 2018 verdoppelt
Ob durch überhöhte Geschwindigkeit, Alkoholkonsum oder Ablenkung am Steuer - Unfälle auf den Schweizer Strassen bleiben eine Geissel, die leider immer mehr Opfer fordert. Wie hat sich die Situation seit der Gesundheitskrise verändert, und ist sie im ganzen Land gleich? Dazu haben wir die neuesten Daten analysiert, die vom Bundesamt für Strassen und vom Bundesamt für Statistik veröffentlicht wurden.
- Uri (3,1 Unfälle pro 1 000 Einwohner), Luzern (2,5) und Bern (2,4) sind die Kantone mit den meisten Strassenverkehrsunfällen in der Schweiz.
- Im Jahr 2023, 18 254 Unfälle wurden auf Schweizer Strassen gezählt, was einem Rückgang von 0,8 % im Vergleich zu 2022 entspricht - ein erster Abwärtstrend seit 2020.
- Zwischen 2018 und 2023 hat sich die Zahl der Schwerverletzten an E-Bike-Unfällen beteiligten Personen von 309 auf 595 Opfer verdoppelt.
Quellen: Bundesamt für Statistik, Bundesamt für Strassen
1,3-mal mehr Unfälle auf den Strassen im Kanton Uri als in Zürich
Verkehrsunfälle mit Todesopfern beziehen sich auf alle Vorfälle auf Schweizer Strassen, an denen verschiedene Fahrzeugtypen wie Pkws, Motorräder, herkömmliche Velos oder auch E-Bikes beteiligt sind und bei denen ein oder mehrere Opfer zu Schaden kommen. Ein Phänomen, das sich in der Schweiz als heterogen erweist: Laut der obigen Karte verzeichnen die Kantone Uri (3,1 Unfälle pro 1 000 Einwohner), Luzern (2,5 Unfälle) und Bern (2,4 Unfälle) die höchsten Unfallhäufigkeiten im Schweizer Strassenverkehr. Das sind fast doppelt so viele Unfälle wie im Nachbarkanton Wallis (1,7 Unfälle) und 1,5-mal so viele wie in Zürich (2,3 Unfälle).
In absoluten Zahlen lesen sich diese Zahlen anders :
- Die Kantone Zürich (3 667 Unfälle), Bern (2 510), Waadt (1 724) und Aargau (1 156), die bevölkerungsreichste Kantone der Schweiz, führen wenig überraschend die Liste der höchsten Zählungen von Unfällen mit Verkehrsopfern im Jahr 2022 an.
- Der Kanton Uri, der die vorherige Rangliste anführte, befindet sich nun am Ende des Feldes mit "nur" 114 Unfällen, die sich im Jahr 2022 auf seinen Strassen ereigneten.
- Im Gegensatz dazu verzeichneten die Kantone Glarus (93 Unfälle), Nidwalden (90), Obwalden (89) und Appenzell Innerrhoden (32) die niedrigsten Unfallstatistiken im Strassenverkehr - im Durchschnitt 48-mal weniger als im Kanton Zürich.
Kanton | Anzahl der Strassenverkehrsunfälle mit Personenschaden | Unfallhäufigkeit (pro 1 000 Einwohner) |
---|---|---|
Zürich | 3 667 | 2,33 |
Bern | 2 510 | 2,39 |
Waadt | 1 724 | 2,07 |
Aargau | 1 156 | 1,62 |
Genf | 1 136 | 2,23 |
Luzern | 1 070 | 2,55 |
St. Gallen | 954 | 1,84 |
Tessin | 731 | 2,08 |
Solothurn | 651 | 2,28 |
Freiburg | 601 | 1,82 |
Wallis | 585 | 1,66 |
Thurgau | 563 | 1,95 |
Graubünden | 453 | 2,25 |
Basel-Landschaft | 444 | 1,5 |
Neuenburg | 391 | 2,22 |
Schwyz | 319 | 1,94 |
Basel-Stadt | 296 | 1,45 |
Zug | 286 | 2,2 |
Schaffhausen | 200 | 2,32 |
Jura | 145 | 1,96 |
Uri | 114 | 3,08 |
Appenzell Ausserrhoden | 96 | 1,71 |
Glarus | 93 | 2,33 |
Nidwalden | 90 | 2,05 |
Obwalden | 89 | 2,32 |
Appenzell Innerrhoden | 32 | 1,93 |
Landesweit | 18 396 | 2,09 |
Quellen: Bundesamt für Statistik, Bundesamt für Strassen
- 0,8 %: Erster Rückgang der Strassenverkehrsunfälle seit 3 Jahren
Der Trend bei den Unfällen auf den Schweizer Strassen ist nicht gut. Die folgende Grafik hebt hervor, dass :
- Zwischen 2018 und 2020 (also in der Zeit vor Covid) gab es in der Schweiz immer weniger Verkehrsunfälle mit Personenschaden, mit einem Rückgang um 6,3 % in zwei Jahren.
- Ab 2020 stieg die Anzahl jedoch wieder an, und zwar von 16 897 auf 17 436 gemeldete Unfälle im Jahr 2021, was einem Anstieg um 3 % entspricht.
- Im Jahr 2022 erreichte die Anzahl der Unfälle einen traurigen Rekordwert von 18 396 erfassten Vorfällen auf Schweizer Strassen, was einem Anstieg von 5,5 % im Vergleich zu 2021 entspricht. Das ist das höchste Niveau, der jemals in 4 Jahren verzeichnet wurde.
- Allerdings, wurde ein leichter Rückgang von 0,8% der Verkehrsunfälle zwischen 2022 und 2023 verzeichnet - das erste Mal seit 2020.
Quellen: Bundesamt für Statistik, Bundesamt für Strassen
Die Zahl der E-Bikes-Unfälle mit Schwerverletzten hat sich in 4 Jahren fast verdoppelt
Die Anzahl der Unfälle im Strassenverkehr ist in den letzten zwei Jahren stetig gestiegen. Dieser traurige Trend zeigt sich bei den Unfällen mit Schwerverletzten bei fast allen Verkehrsteilnehmergruppen. Die Analyse der folgenden Grafik zeigt nämlich, dass :
- Die Zweiräder stellen die ersten Fahrzeuge dar, die in der Schweiz in Unfälle mit Schwerverletzten verwickelt sind, mit 1 233 erfassten Opfern im Jahr 2023 - ein Anstieg von 13% seit 2020.
- Dahinter liegen Unfälle mit herkömmlichen Velos und Pkw , die 2023 fast die gleiche Anzahl an Schwerverletzten verursachten (jeweils 733 und 719 Opfer). Diese Zahl ist jedoch seit 2020 um 21% für herkömmliche Fahrräder gesunken.
- Obwohl sie das letzte Fahrzeug sind, das im Strassenverkehr Schwerverletzte verursacht, verursachten E-Bikes im Jahr 2023 (595 Personen) fast 2mal so viele Schwerverletzte wie im Jahr 2018 (309); d.h. der grösste Anstieg der Unfallzahlen über alle Nutzergruppen hinweg.
*"Zweiräder" : umfasst Motorräder und Motorfahrräder, ohne Velos
Quelle: Bundesamt für Strassen
Auf der Ebene der bei Strassenverkehrsunfällen in der Schweiz getöteten Personen ist diese Dynamik kontrastreicher:
- Personenwagen und E-Bikes verursachten seit 2020 immer mehr tödliche Unfälle, verzeichnen aber 2023 dennoch rückläufige Unfalltrends: jeweils - 14 % und sogar - 30 % im Vergleich zu 2022.
- Umgekehrt stieg die Zahl der Todesopfer bei Unfällen mit Zweirädern und herkömmlichen Velos im vergangenen Jahr um 4%und 37% an.
*"Zweiräder" : umfasst Motorräder und Motorfahrräder, ohne Vlelos
Quelle: Bundesamt für Strassen
Methodologie
Zusätzlich zu seiner fachkundigen redaktionellen Linie rund um Versicherungen und Finanzprodukte bietet HelloSafe breitere Themen im Zusammenhang mit dem globalen Verbrauch in der Schweiz und weltweit an. Sein Ziel ist es, bestimmte komplexe Themen für die Schweizer Verbraucher zu entschlüsseln und jedem die neuesten Informationen zur Verfügung zu stellen.
In dieser Studie haben wir uns mit den Strassenverkehrsunfällen mit Personenschaden in der Schweiz seit 2018 befasst. Diese Unfälle beziehen sich auf alle Vorfälle auf Schweizer Strassen, an denen verschiedene Fahrzeugtypen wie Pkws, Motorräder, herkömmliche Velos oder auch E-Bikes beteiligt sind und bei denen ein oder mehrere Opfer zu Schaden kommen. Dabei haben wir uns auf die neuesten Daten des Bundesamts für Statistik und des Bundesamts für Strassen sowie auf Schätzungen unseres internen Teams aus Redakteuren und Datenanalysten gestützt. Diese Schätzungen können eine Fehlermarge zwischen 5 und 10 % aufweisen.
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