[Geld] In welchen Ländern der Welt investieren die Haushalte am meisten in die Börse?

In einer Zeit, in der die Finanzmärkte eine erhöhte Volatilität aufweisen, bleibt das Interesse der Haushalte an der Börse ein Schlüsselindikator für das wirtschaftliche Vertrauen. Die Studie untersucht 32 Länder, in denen die Haushalte einen großen Teil ihrer Ersparnisse für Aktien und andere Anlageprodukte ausgeben. Durch die Analyse der kulturellen, wirtschaftlichen und regulatorischen Dynamiken beleuchtet sie die Faktoren, die diese Begeisterung begünstigen. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Kontinenten.

Gut zu wissen

Die auf dieser Karte dargestellten Daten sind die jüngsten verfügbaren Daten, d. h. sie stammen aus den Jahren 2023 oder 2024. Da es keine offiziellen Statistiken zu diesem Thema gibt, besteht eine Fehlermarge von 5 bis 10 %, die auf die Fluktuation des Aktienbesitzes und die Schwierigkeit, die Zahl der Aktienbesitzer zu schätzen, zurückzuführen ist. Die Zahlen umfassen Anleger, die direkt ein Aktienportfolio besitzen, aber auch Personen, die indirekt über verschiedene Finanzinstrumente (z. B. Lebensversicherungen) in Aktienwerte investieren.

Die USA, Kanada und Australien sind die Länder mit den höchsten Aktienbesitzquoten an der Börse

Bei der Analyse der Aktienbesitzquoten an der Börse zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Kontinenten. In Nordamerika weisen die Haushalte mit 55% in den USA und 49% in Kanada die höchsten Quoten auf, was von einer ausgeprägten Investitionskultur zeugt. Ozeanien folgt diesem Trend mit 37% in Australien und 31% in Neuseeland. In Europa sind die Unterschiede bemerkenswert: Nordische Länder wie Schweden (22%) und Finnland (18,7%) liegen vor großen Volkswirtschaften wie Frankreich (15,1%) oderDeutschland (14,2%).

In Asien bleiben die Raten trotz dynamischer Finanzzentren wie Hongkong (13,8%) und Japan (15,2%) insgesamt bescheiden. In den Schwellenländern Lateinamerikas und Afrikas schließlich, wie Brasilien(8%) oder Marokko (0,5%), sind die Quoten deutlich niedriger, was die noch in der Entwicklung befindlichen Finanzmärkte verdeutlicht.

PositionLandAnteil des Aktienbesitzes
1
USA55%
2
Kanada49%
3
Australien37%
4
Vereinigtes Königreich33%
5
Neuseeland31%
6
Schweden22%
7
Russland21%
8
Finnland18,7%
9
Schweiz17,6%
10
Irland17%
11
Vietnam16,4%
12
Japan15,2%
13
Frankreich15,1%
14
Portugal14,5%
15
Deutschland14,2%
16
Niederlande14%
17
Südafrika14%
18
Hongkong13,8%
19
Taiwan12,5%
20
Spanien12,5%
21
Singapur8,3%
22
Brasilien8%
23
Italien7%
24
China7%
25
Indien6%
26
Österreich5,6%
27
Belgien5,0%
28
Polen4,9%
29
Argentinien4,9%
30
Philippinen1,5%
31
Mexiko1,2%
32
Marokko0,5%

Expertenmeinung

Pauline Laurore, Finanzexpertin bei HelloSafe :
"Die unterschiedliche Beteiligung an der Börse in den einzelnen Ländern lässt sich durch eine Kombination von strukturellen Faktoren erklären. In Ländern wie den USA oder Kanada ist die Aktienanlage tief in die Rentensparpläne - über Pensionsfonds - integriert und wird durch starke Steueranreize unterstützt. Die Finanzkompetenz ist höher und der Zugang zu den Märkten wird durch kostengünstige Plattformen und eine günstige Regulierung erleichtert. Im Gegensatz dazu sind in vielen Schwellenländern die Finanzinfrastrukturen weniger ausgereift, die Anlageprodukte wenig demokratisiert und die Ersparnisse nach wie vor überwiegend in Immobilien oder risikofreie Anlagen investiert. Selbst in bevölkerungsreichen Ländern wie Indien oder China zeigt die geringe Börsendurchdringung (6-7%), dass das Wachstumspotenzial beträchtlich ist, sofern die bildungspolitischen, technologischen und institutionellen Hemmnisse überwunden werden".

Die USA, China und Indien führen die Nationen mit den meisten Börsenanlegern an

Die Analyse der absoluten Zahl der Aktienbesitzer zeigt, dass es aufgrund der Demografie und der wirtschaftlichen Entwicklung erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gibt. In Nordamerika dominieren die USA mit über 185 Millionen Anlegern bei weitem vor Kanada (19 Millionen). In Asien ist der Anteil der Investoren zwar geringer, aber das Volumen ist aufgrund der Bevölkerungszahl beeindruckend: China (98,7 Millionen) und Indien (85,8 Millionen) gehören zu den weltweit führenden Ländern.

In Europa sind die Zahlen trotz fortgeschrittener Volkswirtschaften bescheidener: Großbritannien (22 Millionen) und Deutschland (11,8 Millionen) stechen hervor, während Frankreich auf 10,2 Millionen Inhaber kommt. In Lateinamerika sticht Brasilien mit 17,1 Millionen Anlegern hervor und liegt damit weit vor seinen Nachbarn. In Afrika schließlich steht Südafrika mit 8,47 Millionen Besitzern an der Spitze, im Gegensatz zu den viel niedrigeren Zahlen in Marokko (189.500). Diese Daten zeigen den kombinierten Einfluss von Lebensstandard, Investitionskultur und demografischem Gewicht.

PositionLandGesamtzahl der Inhaber von Aktien
1
USA185 350 000
2
China98 700 000
3
Indien85 800 000
4
Russland30 450 000
5
Vereinigtes Königreich22 110 000
6
Kanada19 110 000
7
Japan18 696 000
8
Brasilien17 120 000
9
Vietnam16 236 000
10
Deutschland11 814 400
11
Frankreich10 268 000
12
Australien9 620 000
13
Südafrika8 470 000
14
Spanien5 937 500
15
Italien4 116 000
16
Taiwan2 937 500
17
Niederlande2 478 000
18
Schweden2 310 000
19
Argentinien2 254 000
20
Polen1 837 500
21
Philippinen1 755 000
22
Neuseeland1 612 000
23
Schweiz1 548 800
24
Mexiko1 536 000
25
Portugal1 479 000
26
Finnland1 028 500
27
Hongkong1 021 200
28
Irland901 000
29
Belgien590 000
30
Österreich509 600
31
Singapur473 100
32
Marokko189 500

USA, Indien und Brasilien: die drei besten Aktienrenditen der letzten 10 Jahre

Die Analyse der annualisierten Renditen über 10 Jahre zeigt, dass die USA mit dem S&P 500 mit einer Rendite von 16,89 % weiterhin an der Spitze liegen und damit einer der erfolgreichsten Indizes in diesem Zeitraum sind. Dicht gefolgt von den Schwellenländern, insbesondere Brasilien und Indien, mit Renditen von fast 15,9 %, die damit trotz ihrer Volatilität ein interessantes Potenzial bieten. Auch Vietnam und Neuseeland zeichnen sich mit respektablen, wenn auch moderateren Renditen aus (12,22 % und 10,66 %).

Dagegen zeigen Märkte wie Großbritannien (2,67 %) und Spanien (1,65 %) deutlich geringere Renditen, was auf eine geringere Wachstumsdynamik in diesem Zeitraum hindeutet. Auch einige europäische Länder wie Portugal (1,71 %) und Frankreich (5,93 %) schnitten im Vergleich zu ihren globalen Pendants schlechter ab.

LänderHauptindexRendite
(2024-2025)
Annualisierte Rendite
(2015-2025)
Vereinigte Staaten
S&P 5007,48%16,89%
Brasilien
Bovespa-1,85%15,92%
Indien
BSE Sensex1,47%15,90%
Vietnam
VN-Index4,39%12,22%
Neuseeland
S&P/NZX 503,39%10,66%
Russland
MOEX Russia Index-6,42%9,18%
Japan
Nikkei 225-3,25%9,11%
Schweiz
Swiss Performance Index (SPI)16,43%9%
Deutschland
DAX25,64%8,96%
Niederlande
AEX Index18,50%8,79%
Polen
WIG-0,69%8,29%
Irland
ISEQ Overall Index11,34%7,31%
Kanada
S&P/TSX Composite16,69%7,18%
Italien
FTSE MIB0,00%7,05%
Südafrika
FTSE/JSE All Share Index19,12%6,93%
Österreich
ATX23,16%6,64%
Taiwan
TAIEX1,15%6,39%
Schweden
OMX Stockholm 3017,68%6,01%
Frankreich
CAC 407,89%5,93%
Marokko
MASI-7,47%5,61%
Finnland
OMX Helsinki 257,60%3,43%
Australien
S&P/ASX 2002,58%3,33%
Vereinigtes Königreich
FTSE 1008,41%2,67%
Belgien
BEL 2017,06%2,04%
Mexiko
VPI0,43%1,82%
Portugal
PSI 2012,03%1,71%
Spanien
IBEX 3525,70%1,65%
Singapur
Straits Times Index20,99%1,28%
China
SSE Composite Index4,96%-0,04%
Hongkong
Hang Seng Index20,32%-0,15%
Philippinen
PSEi-10,39%-2,01%